Tagung Fertig gebastelt - 2017

Eigenprodukte aus sozialen Institutionen liegen im Trend – sowohl auf Seiten der Produzenten als auch beim Konsumenten. Aus unternehmerischen Ambitionen oder aufgrund ausbleibender Aufträgen aus der Industrie suchen soziale Institutionen in der Schweiz neue Wege, um für ihre Klienten sinnvolle Arbeit zu generieren und eine hohe Produktleistung anzustreben. Dieser Trend birgt viel Potential aber auch Herausforderungen. 

Die Tagung «Fertig gebastelt», welche am 12. Mai 2017 stattfand, konzentrierte sich auf diese Aspekte und vertiefte zusammen mit verschiedenen Fachleuten die drei Themenfelder Entwicklung, Kommunikation & Vertrieb.

Ziel war es, sowohl durch Fachvorträge, als auch durch den Erfahrungsaustausch der Teilnehmenden Know-how zu generieren. Dabei standen sowohl praktische Tipps für den Alltag, als auch langfristige Entwicklungen im Mittelpunkt. 


Impressionen

Programm 2017

Vormittag


EIGENPRODUKTE – CHANCEN UND HERAUSFORDERUNGEN
Franziska Bründler – Fidea Design Markus Britschgi – Blue Eyes Marketing

Zum Einstieg der Tagung wird eine Marktübersicht präsentiert. Basierend auf gesammelten Erfahrungen bei Workshops und Coachings und abgestützt auf eine kompakte Umfrage, werden die folgenden Themenschwerpunkte angesprochen: Berücksichtigt die Unternehmensstrategie explizit Eigenprodukte? In welchem Verhältnis steht Auftragsarbeit und Eigenproduktion? Welche Vertriebskanäle werden angegangen? Welche Ziel- und Kundengruppen werden mit den Produkten angesprochen?
Ziel ist es, ein kompaktes Bild der aktuellen Situation zusammenzutragen und einen Kontext für die kommenden Vorträge zu schaffen.

10.00 – 10.30 Uhr - Kundenperspektive

DIE SICHT DES KUNDEN
Susanne Schmid – scout / Einzelstück (ehemals Changemaker)

Die Tagung beginnt mit der Sicht und den Bedürfnissen des Kunden. «Ethik küsst Ästhetik» ist der Leitgedanke der Schweizer Ladenkette Changemaker. Sie vereint schöne und gute Produkte aus fairer und ökologischer Produktion unter einem Dach. Insgesamt sieben Filialen zeigen, dass diese Kombination beim Endkunden auf ein grosses Interesse stösst. Susanne Schmid fokussiert die Kundensicht. Was braucht es, damit ein Produkt für den Fachhan- del attraktiv ist? Wie denkt ein Einkäufer, was sind seine Ansprüche an ein Produkt und welche Margen verlangt er?

10.30 – 11.00 Uhr - Pause

11.00 – 11.45 Uhr - Vertrieb

WIE LASSEN SICH PRODUKTE VERKAUFEN?
Thomas Menz – Stiftung Brändi

Mit insgesamt 1'800 Beschäftigten ist die Stiftung Brändi einer der grössten Arbeitgeber in der Zentralschweiz. Zum einen arbeitet sie eng mit Industrie und Gewerbe zusammen, zum anderen setzt die Stiftung stark auf Eigenprodukte, welche über den Handel, online und ihren eigenen Geschäften vertrieben werden.
Thomas Menz spricht über die Bedeutung von Fremd- und Eigenprodukten, Zielmärkte, Margenproblematik, verschiedene Vertriebskanäle und präsentiert Beispiele aus dem eigenen Unternehmen.

11.45 – 13.30 Uhr - Mittagessen 

Nachmittag

13.30 – 14.15 Uhr - Vermarktung 

ERFOLGREICHES BRANDING & ZIELFÜHRENDE KOMMUNIKATION FÜR ORGANISATIONEN, UNTERNEHMEN UND PRODUKTE
Roland Thomann – NETVERTISING

Dank zwei Jahrzehnten Berufserfahrung in Agenturen, Unternehmen und NGO's weiss Roland Thomann, wie erfolgreiche Kommunikation entsteht. Er versteht, wie Branding und Kommunikation ihre Ziele erfüllen können, und wie sich Produkte präsentieren müssen, damit sie von Konsumenten begehrt werden. Was braucht es für ein professionelles Erscheinungsbild nebst Logo, Verpackung, Bilder, Schriften? Was bedeutet erfolgreiches Storytelling und Content Marketing im Austausch mit dem Fachhandel und dem Endkunden? Und wie geht man mit der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung um? Wie orchestriert man Kanäle wie Direkt-Mail, Newsletter, Website, PR, Social Media und Werbung zielgerichtet und ef zient?

14.15 – 15.00 Uhr - Produktentwicklung 

WIE ENTSTEHT EIN GUTES PRODUKT?
Brigitta und Benedikt Martig-Imhof – Tät-tat

Von der Marktanalyse über erste Ideen und Skizzen hin zum fertigen Produkt. Brigitta und Benedikt Martig-Imhof entwickeln mit ihrer Firma «tät-tat» seit 1994 Produkte, welche ausschliesslich in sozialen Institutionen produziert werden. Welche Rolle spielen dabei Design, Innovation und die Fähigkeiten der Klienten? Sie zeigen auf, wie Ideen entstehen und umgesetzt werden und somit gestalterisch und qualitativ hochwertige Produkte entstehen.

15.00 – 15.30 Uhr - Pause

15.30 – 16.30 Uhr - Best Practice

VON DER VISION ZUR GELUNGENEN UMSETZUNG
Sabine Meyer – side by side / Caritas Wendelstein Werkstätten

«side by side» ist der Markenname der Designkollektion, welche die Caritas Wendelstein Werkstätten 2001 in Zusammenarbeit mit der Projektleiterin Sabine Meyer, der Grafikagentur factor product und mehr als 15 freien Designern entwickelt haben. Anhand von verschiedenen Beispielen zeigt sie auf, wie diese Zusammenarbeit immer wieder neue Produkte hervorbringt und zum nachhaltigen Erfolg von «side by side» beiträgt.

16.30 – 17.00 Uhr - Abschluss
ZUSAMMENFASSUNG & ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN
Kuno Gut – Institut für Arbeitsagogik & Franziska Bründler – Fidea Design

17.00 – 18.30 Uhr - NETZWERKAPÉRO

Moderation der Veranstaltung: Kuno Gut – Institut für Arbeitsagogik

Vorgesehenes Programm 2022

Für die Tagung 2022 sind folgende Impuslreferat vorgesehen. Diese werden mit interaktiven Formaten wie Workshops / World Café ergänzt. Das detaillierte Programm wird Anfang 2022 bekannt gegeben. 


EIN UNTERNEHMER GRÜNDET EINE SOZIALFIRMA: WAS MACHT ER BESSER, WO MUSS ER LERNEN UND WAS WILL ER DAMIT ERREICHEN?
Franz Huber & Carsten Jörgensen – JLT Company / KoKoTé

Bevor sich der Urner Unternehmer Franz Huber entschied, den gemeinnützigen Verein Association Equilibre ins Leben zu rufen, war er einige Jahre als ehrenamtlicher Vermittler von Praktika und Lehrstellen für jugendliche Flüchtlinge im Kanton Uri und darüber hinaus tätig. Als Unternehmer hatte er gute Kontakte in die Wirtschaft, was einer erfolgreichen Vermittlung zu Gute kam. Er merkte aber bald, dass es vor allem für ältere Flüchtlinge schwierig war, eine Ausbildung zu absolvieren und eine gesicherte Anstellung zu finden. Dies führte auch dazu, dass erlernte Deutschkenntnisse nicht angewendet werden und schnell wieder verloren gehen. So erkannte er, dass ein Bedarf für die Berufsbildung erwachsener Flüchtlinge besteht. Gemeinsam mit seiner Frau Yvonne Herzog daraufhin die JLT Company AG gegründet (ein Projekt der Association Equilibre). Daraus wiederum ging die Taschenmarke KoKoTé hervor, welche seit 2019 unter einem Dach hochwertige Taschen und Accessoires gestaltet, produziert und vertreibt.
Sowohl bei der Arbeit, bei der Bildung als auch beim Designprozess setzt KoKoTé dabei auf ganzheitliche und integrative Prozesse: Nebst regelmässigem Deutschunterricht ist es das Ziel, dass auch ältere Flüchtlinge (>25 Jahre) einen Abschluss machen können. Ebenso entstehen alle Produkte in einem kollaborativen Prozess. Alle Beteiligten werden vom hinzugezogenen Dänischen Designer Carsten Jörgenson ermutigt, ihre Überlegungen, Bedürfnisse etc, bei der Produktentwicklung einfliessen zu lassen. Der Vertrieb erfolgt in erster Linie direkt über den Webshop sowie über Pop Up Geschäfte in verschiedenen Schweizer Städten. Was motiviert einen Unternehmer dazu, eine Sozialfirma zu gründen? Was an seinem Vorgehen war spezifisch „unternehmerisch“? In welchen Belangen hat ihm das unternehmerische Denken geholfen und wo ist der dabei auch an seine Grenzen gestossen?Und weshalb setzt er dabei ausgerechnet auf Taschen, ein bereits sehr hart umkämpften Markt in der Schweiz?
In seinem Referat gehen Franz Huber, Gründer und Carsten Jörgensen, Designer offen auf diese Punkte ein und zeigen auf, wie sie ein Sozial- und Bildungsprojekt wirtschaftlich erfolgreich aufbauen wollen, um so das Vorhaben langfristig und nachhaltig zu finanzieren.



DIE ZUSAMMENARBEIT EINER SOZIALEN INSTITUTION MIT EINEM DESIGNSTUDIO: HOCHWERTIGE PRODUKTE ALS GRUNDLAGE FÜR EINEN ERFOLGREICHEN VERTRIEB – CHANCEN, HERAUSFORDERUNGEN UND ERKENNTNISSE
Marcel Suter – Stiftung MBF & Norbert Meier & Noël Oegerli – Tale Design

Am Anfang der Zusammenarbeit der Fricktaler Stiftung MBF und der Basler Designagentur TALE stand der faltbaren Topfuntersetzer Logs. TALE suchte nach einem Produzenten für dieses Produkt aus Eigenentwicklung und wollte dabei eine lokale und soziale Institution berücksichtigen. So fanden die beiden Akteure zusammen.
Die Herstellung von Logs weckte bei der Stiftung MBF den Wunsch nach einer eigenen, hochwertigen Produktkollektion. (Gab es zuvor keine Eigenprodukte?) Zentraler Anspruch war dabei, das die Produkte in der eigenen Werkstatt von Menschen mit Beeinträchtigung hergestellt werden können, um eine möglichst hohe interne Wertschöpfung zu generieren. TALE erhielt die
Aufgabe, Konzepte und Ideen für eine erste Kollektion auszuarbeiten und den Untersetzer Logs zu integrieren. Das Briefing für das Produktdesign setzte sich aus gewachsenen Gegebenheiten zusammen. Nebst dem Bedürfnis, die Holzwerkstatt besser auszulasten, war der bestehende Maschinenpark und die Fähigkeiten und das Können der Mitarbeitenden mit Einschränkungen zentral für die Entwicklung der Produkte. Gleichzeitig wollte die Stiftung MBF mit diesen neuen, eigenen Produkten auch stärker im Markt vertreten sein. Damit die Reichweite, die Bekanntheit und somit schlussendlich auch der Verkauf entsprechend ausgebaut werden konnte, schlug TALE vor, die Eigenprodukte unter einer eigenständigen Marke zu vertreiben. So kam es zum Namen und der Marke STEINE MADE. Zusätzlich zu den neuen Produkten entstand ein entsprechendes Branding und eine einheitliche Verpackungsgestaltung.
Der Topfuntersetzer Logs hat in der Zwischenzeit den Jurypreis des Socialstore Awards 2019 für sein cleveres Design erhalten. Konnte sich STEIN MADE auch sonst am Markt etablieren? Wie kommen die Eigenprodukte bei den Kunden an? Welche Vertriebskanäle werden in der Zwischenzeit bedient? Hat sich die Zusammenarbeit mit einem professionellen Designstudio „gelohnt“ und will man diesen Weg auch für weitere Produkte gehen? Welche Erfolgserlebnisse aber auch Schwierigkeiten brachte der ganze Prozess mit sich und welche Ziele will man in Zukunft erreichen? Auf diese und weitere Punkte gehen Marcel Suter von der Stiftung MBF und xxx von TALE Design in ihrem Referat ein.

VOM ANBAUBETRIEB ZUR PRODUKTIONSMANUFAKTUR: WIE DIE GENUSSWERKSTATT HERISAU SICH NEU AUSRICHTETE UND DABEI EIN VIELSCHICHTIGES VERTRIEBSSYSTEM AUFBAUTE
Urs Stuker – Genusswerkstatt Herisau

Die Genusswerkstatt Herisau ist aus dem Hof Baldenwil, einer Einrichtung der Stiftung Tosam, heraus entstanden. Seit 2011 werden auf dem Hof Kräuter angebaut. 2016 hatte Urs Stuker, damals Leiter des Hofes, die Idee, einen «Produktionsbetrieb für alltägliche Lebensmittel» zu schaffen. Da der Platz vor Ort nicht reichte, suchte man nach einem neuen Ort. So entstand 2018 die Genusswerkstatt Herisau. Mit dem neuen Namen wechselte auch der Fokus: Neu stand nicht mehr nur der Anbau und die Produktion, sondern auch der Vertrieb im Mittelpunkt. Ziel war und ist es Kräutermischungen von höchster Qualität herzustellen und soweit es geht aus regionalen Rohstoffen zu mischen. Dies direkt vor Ort mit einer transparenten Produktion, einem schönen, anspruchsvollen Look und einer cleveren Verpackungslösungen. So will die Genusswerkstatt für seine Mitarbeiter*innen mit Beeinträchtigung spannende Arbeitsplätze sowohl in der Produktion als auch in der Dienstleistung schaffen und Teilhabe aktiv leben.

In der Zwischenzeit werden die Produkte nicht nur vor Ort in der Genusswerkstatt Herisau verkauft, sondern auch von zahlreichen Lebensmittelfachgeschäften und weiteren Läden vertrieben. Ebenso kann man sie online über ihren Webshop beziehen und in zahlreichen Restaurants geniessen.

Wieso hat man sich 2018 zu diesem neuen Geschäftsmodel und Auftritt entschlossen? Wie konnte man sich innerhalb der kurzen Zeit von etwas mehr als drei Jahren ein solch vielfältiges Vertriebsnetz aufbauen? Welches waren dabei die grössten Schwierigkeiten und welches die schönsten Erfolgserlebnisse? Hinzu kam die besondere Herausforderung, die Genusswerkstatt im Mai 2020 – also direkt zu Beginn der Corona Krise – unter eine neue Trägerschaft zu stellen.  
Urs Stuker, Geschäftsführer der Genusswerkstatt Herisau, geht auf diese und weitere Fragen ein und gibt einen spannenden Einblick in die Arbeit der Genusswerkstatt Herisau.



VOM WIEDERVERKAUF ZUM DIREKTVERTRIEB: WARUM DER BETRIEB GLASART DER TERRA VECCHIA SEINEN FOKUS IMMER MEHR AUF DAS ONLINEGESCHÄFT LEGT UND WELCHE SPEZIFISCHEN ANFORDERUNGEN UND ÜBERLEGUNGEN DABEI BEACHTET WERDEN MÜSSEN. 
Ingo Meyer – GlasArt Stiftung Terra Vecchia

GlasArt, ein Betrieb der Stiftung Terra Vecchia verwandelt Alt- und Neuglas in qualitativ und ökologisch hochwertige Gebrauchsgegenstände wie Trinkgläser, Vasen und Windlichter. In den Arbeitsprozess sind Menschen einbezogen, die im Rahmen der beruflichen Integration oder eines geschützten Arbeitsplatzes auf Begleitung und Unterstützung angewiesen sind. Während GlasArt lange Zeit den Wiederverkauf fokussierte und seine hochwertigen Produkte vor allem über den Fachhandel vertrieb, verlagerte sich die Vertrieb in den letzten Jahren immer mehr auf den Endkunden. Am Anfang standen dabei Messen und Märkte im B2C Bereich, im letzten Jahr kam – auch Corona bedingt – zudem der direkte Onlinevertrieb der Produkte dazu.
Der Vertrieb über den Webshop stellt aber ganz andere Anforderungen sowohl an die Produktion, als auch an die Lagerorganisation. Hinzu kommen weitere Anforderungen: Technische Abläufe, spezielle Funktionen und Eigenschaften sowie gute Inhalte in Form von knackigen Texten und starken Bildern und ein userfreundliches Gesamterlebnis.
Ingo Meyer, Betriebsleiter bei GlasArt, reflektiert in seinem Referat, welche Aspekte beim Aufbau eines Webshops beachtet werden müssen – nicht nur technisch und gestalterisch, sondern auch im Bezug auf Logistik und Produktion. Er spricht darüber, was man selbst machen kann (um auch Kosten zu sparen) und wo es sich lohnt, die Profis hinzu zu ziehen.

Kuno Gut

Kuno Gut - Institut für Arbeitsagogik

Kuno Gut ist Leiter des Instituts für Arbeitsagogik IfA in Luzern. Dieses bietet Fachleuten eine praxisorientierte Ausbildung und themenspezi sche Weiterbildungsseminare an, um Menschen mit erschwertem Zugang zum Arbeitsmarkt führen und begleiten zu können. Ebenso unterstützt das Institut Unternehmen des ersten und zweiten Arbeitsmarkts dabei, Strukturen und Arbeitsprozesse auf die Arbeitsintegration auszurichten.

www.institut-arbeitsagogik.ch

Markus Britschgi

Markus Britschgi – Blue Eyes Marketing 

Wie die Bevölkerung tickt: Markus Britschgi schaut ihr seit über 16 Jahren über die Schultern. Mit seiner Marktforschungsagentur Blue Eyes Marketing hat er sich neben quantitativen und qualitativen Studien auch einen Namen für herausragende Marketingberatung gemacht. Der diplomierte Marketingleiter und Ausbildner versteht es, die gewonnenen Erkenntnisse in praxisnahe Massnahmen zu übersetzen. Als Fachdozent verschiedener Weiterbildungsorganisationen ist Markus Britschgi ein wichtiger Brückenbauer zwischen Theorie und Praxis.

www.blueeyesmarketing.ch


Susanne Schmid

Susanne Schmid – Scout – handmade goods / Einzelstück

Susanne Schmid absolvierte nach der Matura die Ausbildung zur Textilkauffrau und war fortan als Einkäuferin tätig. Dabei konnte sie wertvolle Erfahrungen im interkulturellen (Ver-)Handeln sammeln und lernte unterschiedliche Geschäftskulturen auf der ganzen Welt kennen. Durch Einsätze bei verschiedenen NGO-Projekten im Ausland fand sie direkten Zugang zu den lokalen Produzenten und deren Herausforderungen. Dieser Seitenwechsel hat den Wunsch nach einer Beschäftigung geweckt, bei der sie ihre wirtschaftliche Tätigkeit, ihr Gespür für Trends und ihr soziales Engagement verbinden kann. Von 2010 bis März 2017 war sie Geschäftsführerin bei der Ladenkette Changemaker und hat das Unternehmen vom Start-Up bis zur Ladenkette mit sieben Filialen aufgebaut. Neu bringt sie ihre Leidenschaft und ihr Knowhow beim Zürcher Einrichtungsgeschäft Einzelstück ein. Zudem gründet sie ihre eigene Marke Scout - handmade goods, welche sich auf nachhaltige Produkte fokussiert. 

www.einzelstueck.ch
www.scouthandmade.ch

Thomas Menz

Thomas Menz – Stiftung Brändi

Thomas Menz bildete sich nach der Lehre zum Ingenieur der grafischen Industrie weiter und in einem späteren Schritt zum eidg. dipl. Marketingleiter. Er ist seit Jahren in verschiedenen Geschäftsleitungen, Schwerpunkt Vertrieb und Marketing, tätig. Unter anderem in den Bereichen hochwertige Designmöbel (Team by Wellis) und im nachhaltigen, vorgefertigten Holzbau (Renggli AG). Seit fünf Jahren ist er in der Stiftung Brändi tätig und verantwortet den Bereich Arbeit und berufliche Integration. In dieser Zeit hat er unter anderem den Brändi-Shop in Luzern erfolgreich aufgebaut.

www.braendi.ch

Roland Thomann

Roland Thomann – Netvertising 

Roland Thomann arbeitete bereits während seinem Studium als Kommunikationsberater in bekannten Schweizer Agenturen. Anfangs Dreissig war er als Vize-Direktor der humanitären, medizinischen Nothilfeorganisation Médecins Sans Frontières für die Kommunikation und das Fundraising verantwortlich. Danach war er in der Geschäftsleitung der renommierten Agentur Jung von Matt/Limmat tätig. Neben diesen anspruchsvollen Jobs folgte er stets seinen Leidenschaften Reisen und Wellenreiten, weshalb er mit seiner Frau versuchte, in Indonesien eine Stiftung für nachhaltigen Tourismus aufzubauen. Nach der Geburt seiner Tochter Alma verlegte die Familie ihren Lebensmittelpunkt wieder in die Schweiz. Heute ist er in der Geschäftsleitung von Netvertising tätig und beratet NGOs sowie Unternehmen in Markenführung und Kommunikation, insbesondere im digitalen Bereich.

www.netvertising.ch

Brigitta & Benedikt Martig-Imhof

Brigitta & Benedikt Martig-Imhof – Tät-tat

Seit 1994 entwickeln Brigitta und Benedikt Martig-Imhof mit ihrem Label «tät-tat» Alltagsgegenstände für die soziale Produktion: Witziges und eigenwilliges Design, das Arbeit generiert, die auch manufakturellen Fähigkeiten einen Raum gibt. Im Prozess von der Idee zum marktreifen Produkt spielt die Interaktion mit den produzierenden Menschen eine zentrale Rolle. Nach zwanzig Jahren intensiver Zusammenarbeit mit Psychiatrien und forensischen Kliniken in der Schweiz und in Deutschland, werden die «tät-tat»-Produkte heute von Menschen hergestellt, die lange ohne Arbeit waren.

www.taet-tat.ch

Sabine Meyer

Sabine Meyer – Side by Side

Sabine Meyer ist Projektleiterin des Labels «side by side». Die Industriedesignerin hatte 2001 die Idee, Produkte von Designern entwerfen und sie dann in Werkstätten für behinderte Menschen herstellen zu lassen. Sie wollte die soziale Einrichtung hinter den Designprodukten sichtbar machen – Seite an Seite mit den körperlich und geistig meist mehrfach behinderten Menschen.

www.sidebyside-design.de